Berichte 2024
Wer träumt nicht davon, einmal mit dabei zu sein auf der Schorlemer HZP? Schließlich werden auf dieser Zuchtausleseprüfung des Deutsch-Langhaar Verbandes die potentiellen Zuchthunde vorgestellt, die besten der besten sozusagen, die künftige Basis der Langhaarzucht in Deutschland. Wer seinen Hund auf dieser HZP präsentieren darf, hat anspruchsvolle Voraussetzungen erfüllt: Der Hund muss vielversprechende Anlagen mitbringen, er muss alle Kriterien der Zuchttauglichkeit erfüllen und in den Abrichtefächern gut durchgearbeitet sein.
Eine ganz besondere Prüfung
Eine Ehre ist es, dabei zu sein. Das gilt ganz besonders für dieses Jahr, denn die Schorlemer 2024 war dem Gedenken an unseren ehemaligen Vorsitzenden Leonhard Schmieg gewidmet. Auf der Leonhard Schmieg Gedächtnis Prüfung zu führen, ist noch eine Herausforderung mehr. Schließlich wollen wir uns dem großen Züchter und Hundeführer würdig erweisen. Er hat für die Jagd mit dem ausgebildeten Hund gelebt. Sein Wissen und sein Können beim Führen und Richten war ein Genuss und immer lehrreich. Ihm waren leistungsfähige, form- und wesensstarke DL wichtig, auf die sich der Jäger verlassen kann. Eine Prüfung in seinem Sinne sollte die Schorlemer 2024 werden.
Vier Tage im malerischen Mainfranken
Dieses Jahr trafen sich die Langhaar-Freunde vom 10. bis 13. Oktober in Mainfranken, im malerischen Weinort Volkach. Eingeladen zur 54. Schorlemer HZP hat der Süddeutsche Club Langhaar. Die Prüfung stand unter der Schirmherrschaft von Landrätin des Landkreises Kitzingen, Tamara Bischof. Herzlichen Dank dafür!
36 Gespanne aus Deutschland und Österreich wurden gemeldet, 34 wurden geprüft. Treffpunkt war ein stilvolles Landhotel mitten in den Weinbergen vor den Toren Volkachs. Es bot für alle Teilnehmer Platz, so dass wir genügend Zeit und Gelegenheit hatten, uns auszutauschen, zu fachsimpeln und zu diskutieren, kurz miteinander ein fröhliches Fest zu feiern. Denn die Schorlemer ist seit jeher ein wichtiger Treffpunkt für die Langhaar-Familie, ein Ort des Gedankenaustausches von Züchtern und Hundeführern, Verbandsrichtern und Freunden des DL. Außerdem ermöglichte die gute Lage des Suchenlokals kurze Wege in die Reviere und zum Wasser. Vier Tage lang haben wir uns alle richtig wohl gefühlt im fränkischen Weinland.
Sind wir nicht schön?
Am Donnerstag trudeln nach und nach Hundeführer und Richter ein. Pünktlich um 13 Uhr steht der erste Höhepunkt auf dem Programm: Die Zuchtschau. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Zuchtausleseprüfung. In der großartigen Reithalle des Reit- und Fahrvereins Grafenrheinfeld heißt Sebastian Meixner, der 1. Vorsitzende des Süddeutschen Club Langhaar, alle Hundeführer, Richter und Zuschauer zur Leonhard Schmieg Gedächtnisprüfung herzlich willkommen. Festlich umrahmt wird die Veranstaltung von den Jagdhornbläsern Gerolzhofen. Dann wird es ernst, Zuchtschauleiterin Maria Reiß eröffnet die Zuchtschau. In vier Ringen werden die jungen Hunde vorgestellt. Ein faszinierendes Bild: Entspannt und völlig gelassen warten Hündinnen und Rüden bei ihren Führern, bis sie an der Reihe sind. Dann drehen sie Runde um Runde im Ring und zeigen sich von ihrer schönsten Seite. Vom Besucherpodest aus können sich die Zuschauer an den schönen Deutsch Langhaar erfreuen.
Am Abend treffen sich alle zur offenen Richterbesprechung. JGHV-Präsident Karl Walch erläutert die wichtigen Gesichtspunkte zur Arbeit am Wasser und im Feld. Dann werden die Gruppen eingeteilt, Hundeführer und Richter vorgestellt. Um Chaos zu verhindern gilt für diesen Abend ausnahmsweise eine Sitzordnung: Richter und Hundeführer einer Gruppe sitzen von vornherein zusammen. 12 Gruppen gehen an den Start.
Tolle Leistungen im Wasser und im Feld
Früh geht es los am ersten Prüfungstag. Der Regen hat aufgehört. Noch liegt der Nebel über den Feldern. Sebastian Meixner und sein Team haben alles perfekt organisiert. Die eine Hälfte der Gespanne rückt ab ins Feld, die andere ist zur Wasserarbeit eingeteilt. Für alle Hunde ist das gleiche Wasser vorgesehen, um gleiche Bedingungen zu gewährleisten. Die Voraussetzungen sind perfekt. Zwei reich mit Schilf besetzte Weiher stehen für die Wasserarbeit zur Verfügung. – Ein herzliches Dankeschön an den Grafen von Schönborn für die Überlassung. Am ersten Weiher wird Schussfestigkeit und Verlorenbringen geprüft, am zweiten das Stöbern mit Ente. Damit die Hunde bei der Arbeit nicht gestört werden, wurde für die Zuschauer ein separater Bereich errichtet. Sie können hervorragende Arbeiten am Wasser bestaunen: Zwei Hunde erarbeiten sich 12 Punkte, sieben Hunde 11 Punkte und nur drei Hunde erreichen weniger als ein glattes „sehr gut“. Solche Ergebnisse zeigen, es sind wirklich die besten der besten bei dieser Schorlemer angetreten und die Hunde wurden bestens vorbereitet.
Ein ähnliches Bild zeigt sich im Feld. Dem Süddeutschen Club Langhaar ist es gelungen, hervorragende Feldreviere für die Prüfung zu bekommen. Der Wildbesatz begeisterte Führer und Richter: Hase, Fasan, Hühner, alles war reichlich da auf den Rüben- und Gemüsefeldern, den Wildäckern oder den ausgewiesenen Biotopen für Feldhamster. Ein herzliches Dankeschön an die Revierinhaber, die ihre Reviere zur Verfügung gestellt haben. Denn hier, da waren sich alle einig, konnten die Hunde wirklich zeigen, was sie drauf hatten. Und sie taten das auch. Beste Noten im Vorstehen, in der Suche, in der Nasenarbeit. Es war ein Genuss ihnen bei der Feldarbeit zuzuschauen. Dank der optimalen Bedingungen ging die Arbeit im Feld zügig voran. Dann noch die Schleppenarbeit und es ist geschafft.
Spannung pur
Am Samstagabend treffen wir uns alle zum Festabend im Suchenlokal. Die Tische sind stilvoll jagdlich dekoriert, der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Viel Prominenz gibt sich die Ehre: Die Stellvertretende Landrätin vom Landkreis Kitzingen, Doris Paul, Heiko Bäuerlein, der Bürgermeister von Volkach, Enno Piening, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Jagdverbandes von Unterfranken, Karl Walch, Präsident des JGHV, Friedhelm Röttgen, Vizepräsident des JGHV, Rudolf Plochmann, Vorstandsmitglied der Bayerischen Staatsforsten in Regensburg, Frank Wagner, Vorsitzender des Jagdkynologischen Arbeitskreises Bayern und die beiden Ehrenvorsitzenden des SCL, Hans Geyer und Norbert Wirsing. Die Schweinfurter Parforcehorn Bläser stimmen uns mit stilvoller Jagdmusik auf einen festlichen Abend ein. Sebastian Meixner begrüßt die Gäste aufs Herzlichste. Er erinnert mit bewegenden Worten an Leonhard Schmieg und die schönen gemeinsamen Erlebnisse und lässt die tollen Prüfungstage noch einmal kurz Revue passieren. Es herrscht feierliche Stimmung und alle sind irgendwie berührt von den Grußworten, die die Bedeutung dieser Prüfung noch einmal aufgreifen.
Der Festabend liefert schließlich auch den würdigen Rahmen, um sich bei vier verdienten Mitgliedern des SCL besonders zu bedanken: Norbert Wirsing, Ursula Schneider und Christian Schmidt werden für ihren unermüdlichen Einsatz als langjähriger Vorsitzender, als Schriftführerin und als Prüfungsobmann ausgezeichnet, Roland Ostheimer, unser Urgestein, sozusagen für sein Lebenswerk. Er war immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde, hat auf keiner Langhaar-Veranstaltung gefehlt und kann auch diesmal zu unser aller Freude dabei sein. Herzlichen Glückwunsch und Danke für Euer Engagement - ein Horrido und Waidmannsheil!
Dann ist es soweit, die Ergebnisse werden verkündet. Eine Überraschung gleich zu Beginn: Alle Gespanne haben die Schorlemer bestanden. Das haben, zumindest die Anwesenden bisher noch nie erlebt. Generell begeisterten die Hunde mit hervorragenden Leistungen. 24 von 34 Gespannen konnten 180 und mehr Punkte erreichen. Suchensieger wurde Onko von Horum mit 196 Punken, geführt von Winfried Edelmann. Der Rüde erhält außerdem den Ehrenpreis für die beste Wasserarbeit. Wertvolle Preise warteten auf die besten Gespanne. Der Suchensieger erhielt eine wertvolle Flinte, die unser Hauptsponsor, die Firma Frankonia, gestiftet hat. Herzlichen Dank dafür und herzlichen Glückwunsch dem Suchensieger! Albrecht Brokmeier erreichte mit Fernando vom Iberg den zweiten Platz mit 194 Punkten. Für ihn wurde von den Bayerischen Staatsforsten die Einladung auf eine Gamsjagd ausgelobt. Den Ehrenpreis für den besten Erstlingsführer und ein Fernglas der Firma Steiner erhielt Dr. Arnold Schroeder mit Falco vom Aartal. Den Ehrenpreis für die beste Feldarbeit erhielt Jule vom Hollbäck, geführt von Mike Franetzki. Den Ehrenpreis für die jüngste Führerin, gestiftet von Dirk Balzer (Zwinger vom Hegemeister), erhielt Annika Finnberg mit Jule vom Lehmhaus.
Die Schönsten im Ring
Noch ist die Veranstaltung nicht zu Ende: Am Sonntagmorgen treffen wir uns alle auf der Hallburg nahe Volkach zur Vorstellung der Hunde. Die Formwertrichter müssen den schönsten Rüden und die schönste Hündin ermitteln. Vor malerischer Kulisse im Burghof werden die Hunde im Ring präsentiert. Diesmal konnte kein Rüde und auch keine Hündin mit v / v / v, also mit vorzüglich in Typ, Form und Haar bewertet werden. Die Wahl fiel den Richtern dennoch nicht allzu schwer. Als schönster Rüde wurde Falko vom Iberg, geführt von Finn Kamps, gekürt. Er erhielt im Typ ein vorzüglich, in Form und Haar ein sehr gut. Miss Schorlemer 2024 wurde Gloria III vom Lönsstein, geführt von Thomas Watermann. Die Hündin wurde mit vorzüglich im Typ, und sehr gut in Form und Haar bewertet. Herzlichen Glückwunsch!
Vier tolle Prüfungstage gehen zu Ende. Wir haben uns wohlgefühlt im Fränkischen Weinland und sagen Dankeschön zu allen, die diese Prüfung möglich gemacht haben: dem Süddeutschen Club Langhaar für die perfekte Organisation, das schöne Ambiente, die tollen Reviere, den zahlreichen Sponsoren, ohne deren Unterstützung eine solche Prüfung gar nicht durchgeführt werden könnte, den Richtern für ihre gerechte Bewertung.
Die Schorlemer 2024 hat wieder einmal gezeigt, welche schönen und leistungsstarken Hunde wir führen. Jetzt müssen sie in der Jagdpraxis zeigen, was wirklich in ihnen steckt. Horrido und Waidmannsheil!
Deutsch-Langhaar Verband e.V.